In einer Zeit, die sich im Wandel befindet, werden von der Politik Schritte gesetzt, die notwendig sind, um den Bedürfnissen der Gesellschaft Rechnung zu tragen. Natürlich auch in Hinsicht auf die veränderte Wahrnehmung im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Es beginnt bei der vorgeburtlichen Untersuchung, erstreckt sich über die Frühförderung, die vor-, schulische und nachschulische Förderung, die Eingliederung in das Berufsleben und endet bei der Frage nach dem sinnvollen Altern jener Menschen, die trotz aller Maßnahmen noch immer am Rande der Gesellschaft stehen.
Begriff „Inklusion“
Im Bereich der Förderung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen wird der Begriff “Inclusion“ mehr und mehr zum Motor einer Entwicklung, die die umfassende Teilhabe der Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft ins Auge fasst. Nicht nur das „Geduldet Sein“, sondern die bedingungslose Teilhabe an Allem, ist zum Postulat nicht nur der Betroffenen sondern auch des Großteils der Bevölkerung geworden.
Nach unserer Auffassung von Inklusion, sollen unsere besonderen Kinder an allen Lebensumständen Anteil nehmen. Natürlich auch an besonders schönen.
Geschichte der Inklusion
Bereits in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die erste Integrationsklasse in Osttirol eröffnet. Johanna Hopfgartner kann mit gutem Gewissen als die „Mutter der Osttiroler Integrationslehrerinnen“ genannt werden.
Als Andreas Weiskopf 1995 die Schulleitung der Sonderschule Lienz übernahm, wurde ihm damals bereits vorhergesagt, dass dieser Schultyp langsam auslaufen werde, da das Interesse der Öffentlichkeit für die Integration/Inklusion immer größer werden würde.
In Tirol übernahmen ab 1996 die SonderschuldirektorInnen auch die Leiterfunktion der neu eingerichteten Sonderpädagogischen Zentren. Diese Maßnahme sollte dazu beitragen, dass immer mehr inklusive Klassen eröffnet werden konnten. Um auch Integrationslehren beratend zur Seite zu stehen, absolvierte Andreas Weiskopf selbst die Ausbildung zum Integrationslehrer, lernte österreichweit Integrationsklassen kennen und ließ sich zum Montessori-Lehrer ausbilden. Als er schließlich als LAG- und LLAG-Leiter eingesetzt wurde und in dieser Funktion in der Entwicklung der Sonderpädagogik Tirols eng eingebunden wurde, versuchte er auch Impulse für den integrativen und schließlich auch inklusiven Unterricht zu setzen. So brachte er die „Kybernetische Methode“ von Hariolf Dreher nach Osttirol, lud anerkannte ReferentInnen ein und etablierte zusammen mit engagierten Lehrpersonen den „Donnerstagstreff“ in Osttirol, bei dem sich alle BeratungslehrerInnen, die SPZ-LeiterInnen, die Schulpsychologin und VertreterInnen andere schulexterne Beratersysteme zusammensetzten, um die Schulsituation von IntegrationsschülerInnen zu analysieren und zu verbessern.
Der Prozentsatz der Kinder, die inklusiv unterrichtet wurden, stieg stetig an. Mit gutem Gewissen kann Andreas Weiskopf von sich sagen, dass er in den Beratungsgesprächen die Wünsche der Kinder und Eltern sehr ernst nahm. Er versuchte diesen auch zu entsprechen und kam in den meisten Fällen dem Ansinnen der Eltern nach.
2016 wurde die Inklusionspädagogik in Tirol neu organisiert. Die SonderschulleiterInnen waren nun wieder ausschließlich für ihre Sonderschulen zuständig und anstelle der Sonderpädagogischen Zentren wurden die Pädagogischen Beratungszentren mit unabhängigen LeiterInnen eingesetzt.